Indischer Konvent - Thomaschristen in Kassel


Die Schwestern laden zu Gottesdiensten in die Kapelle ein. Im 2. Stock im Marienkrankehaus finden Stundengebet und Meditation statt. 

Messfeier ist Mo, Mi, Do um 18 Uhr, die Vorabendmesse am Samstag um 17.30 h



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Sonntagsmesse in der Osterzeit (Fotos: Sandra Schumann)
Sonntagsmesse in der Osterzeit (Fotos: Sandra Schumann)

Liturgiefeier im syromalabarischen Ritus

 

Unser indischer Schwesternkonvent hat uns am Sonntag, 11. Mai 2014 einen Blick in die Welt der Thomaschristen in Indien ermöglicht. Wir konnten gemeinsam Gottesdienst feiern in einem uns unbekannten Ritus unter Leitung von Fr. Ephrem (Sojan) Maniyamprayil OSB, der zur Zeit in Deutschland promoviert: 

Der syromalabarische Ritus gehört neben dem syromalankarischen und dem römischen Ritus zu den drei Riten der katholischen Kirche Indiens. Er gehört der chaldäischen Ritusfamilie an und ist tief in der indischen Kultur verwurzelt, was sich zum Beispiel bei der Eheschließung, der Krankensalbung und den mit der Geburt und dem Tod verbundenen Riten sowie der Architektur der Kirchen zeigt. Die syro-malabarische Kirche hat einen besonders reichen Ritus mit Gesten und Bräuchen bewahrt, zu der auch folkloristische Tänze gehören („Magram Kali“), die die Evangelisierungsgeschichte darstellen.

 

-> http://www.syromalabarchurch.in/

 

Im Jahre 1934 initiierte Papst Pius XI. einen Prozess, der die inzwischen weitgehend latinisierten Riten wieder zu ihren orientalischen Ursprüngen zurückführen sollte. Eine aus den ursprünglichen syrischen Quellen wiederhergestellte Liturgie wurde von Pius XII. 1957 bestätigt und 1962 eingeführt. Obwohl die Grundzüge dieser Liturgiereform von der päpstlichen Kongregation für die Ostkirchen 1985 noch einmal bestätigt wurden, gibt es bis heute große Widerstände dagegen. Die meisten syro-malabarischen Diözesen vollziehen einen Ritus, der für Außenstehende kaum vom römischen zu unterscheiden ist. 1996 nahm Papst Johannes Paul II. an der Eröffnungsveranstaltung einer Bischofssynode teil, die zu dem Zweck einberufen wurde, die jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen den „römischen“ und den „orientalischen“ Fraktionen der syro-malabarischen Kirche endlich zu überwinden. Seit 1998 haben die syro-malabarischen Bischöfe die volle Autorität in allen Fragen der Liturgie und der Riten. Bis 1968 wurde in der Liturgie ausschließlich der östliche Dialekt der Syrischen Sprache (Swadaya) verwendet, weshalb die Kirche als „syrische“ Kirche bezeichnet wird. Die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts mündlich und in Manuskripten überlieferten Liedtexte werden seither in gedruckter Form verbreitet. 1968 wurde die Heilige Messe erstmals in Malayalam, der Landessprache des Bundesstaates Kerala, gefeiert. Syrischsprachige Lieder in Strophen und mit festgelegten Melodien werden noch von Chören gesungen, die traditionsgemäß nur aus Männern bestehen. Die syro-malabarische Kirche ist nicht nur – nach der ukrainischen Kirche – die zweitgrößte der 21 mit Rom unierten ost-katholischen Kirchen, sie ist auch eine der aktivsten und vitalsten katholischen Kirchen weltweit. Ein besonderes Kennzeichen dieser Kirche sind die zahlreichen Priester- und Ordensberufungen: über 6.000 Diözesanpriester, 30.000 Schwestern und tausende Ordenspriester und Laienbrüder stammen aus der syromalabarischen Kirche und sind in Diözesen und Kongregationen des lateinischen Ritus tätig, so dass rund 70 % aller Priester (Welt- und Ordenspriester) und Schwestern in Indien (mit 17 Millionen Christen bei rund 1 Milliarde Einwohner) ursprünglich dieser Kirche angehören. Die Kirche unterhält mehrere hundert Schulen und Hochschulen, über tausend Kindergärten und einige hundert Ausbildungs- und Weiterbildungszentren. (Vgl. Wikipedia)

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